Arbeitgeber dürfen seit dem Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) Gleichbehandlungsgesetz keine Bewerbungsfotos mehr verlangen, da Fotos die Entscheidung eines Arbeitgebers beeinflussen. Bewerber sollen nicht nach ihrem Aussehen, ihrer Herkunft oder ihres Geschlechts, sondern möglichst objektiv und nach ihren Qualifikationen bewertet werden.
Natürlich wünschen sich Personaler ein Foto um sich ein besseres Bild vom Bewerber zu machen. Wir würden auch niemandem empfehlen kein Foto zu schicken, wenn in der Bewerbung ausdrücklich danach verlangt wird.
Aber wie muss so ein Bewerbungsfoto, aussehen? Möglichst vom Profi, neutraler Hintergrund, Bitte lächeln. Nicht zuviel! Gerade, wenn es um das Bewerbungsfoto geht, „verkleiden“ sich viele Bewerber erstmal, werfen sich in einen Anzug, gehen zum Frisör, lassen sich die Haare schneiden und üben ein freundliches, sympathisches Lächeln.
Wir fragen uns: Inwiefern bildet dieses Profi Foto die Wirklichkeit ab? Und macht es überhaupt Sinn, ein Foto beizufügen, wenn dieses mehr über den Fotografen verrät, als über die abgelichtete Person?

3 Antworten auf „Sind Bewerbungsfotos überflüssig?“
Diejenigen, die von dem Bewerbungsfoto profitieren (österreichisches Aussehen, sportlich, gutaussehend, jung), mögen natürlich gerne ihre Vorteile ausspielen. Dennoch sollten alle möglichst auf Bewerbungsfotos verzichten, damit das Leben für „weniger fotogene“ Bewerber gerechter wird. Ich finde es einfach zeitgemäß. Ich sage das übrigens als Profifotograf, der mit professionellen Bewerbungsfotos einen Teil seines Einkommens bestreitet/bestritten hat.
Ich war lange auf der Arbeitgeberseite tätig. Bei der Vielzahl an eingehenden Bewerbungen hatte ich keine Zeit und Lust, mich auf optische Überraschungen einzulassen und Interviews nur mit Menschen geführt, die neben guten Bewerbungsunterlagen auch ein Foto hatten. Auch auf einem Selfie kann man sympathisch aussehen, darauf kommt es an. (Obwohl – empfehlen würde ich Selfies nicht;-)
@Hawe Voss Was haben „optische Überraschungen“ mit einem Job bzw. der Kompetenz eines Menschen zu tun? Willkommen im 21. Jahrhundert. Die Bewerberseite kann nur von Glück reden, dass sie offensichtlich mittlerweile nicht mehr auf der Arbeitgeberseite tätig sind.